Deutscher Journalisten-Verband Landesverband Niedersachsen

Svenja Koch

Svenja Koch ist Pressesprecherin und Leiterin des Teams Kommunikation beim Caritasverband für die Diözese Hildesheim. Die 58-Jährige lebt in Bensen, einem Ortsteil von Hessisch-Oldendorf. Wir haben sie gebeten, ein paar Sätze rund um ihren Beruf und unsere Branche zu vervollständigen.

Ich arbeite gerne in meinem Beruf, weil …
… die Kommunikationsaufgaben jeden Tag neu sind und – obwohl die Caritas ein eher traditioneller Verband ist – die Arbeit digital und analog sehr abwechslungsreich ist.

Das Beste an meiner Arbeit ist …
… mein sehr nettes Team. Ich habe vier junge, motivierte, empathische, aufgeschlossene, neugierige Kolleg*innen. Das ist das beste Team, mit dem ich in meinen knapp 40 Berufsjahren arbeiten darf. Es gab auch schon Zeiten, in denen ich meine Leitungsfunktion nur mit Bauchgrimmen ertragen habe.

Ich habe diese Tätigkeit ergriffen, weil …
… ich es immer noch liebe, mit Sprache und mit Menschen umzugehen und als Vermittlerin und Multiplikatorin von Botschaften zu arbeiten. Aber ehrlicherweise bin ich froh, am Ende des Berufslebens zu stehen und mir nicht mehr als junge Tageszeitungsvolontärin oder Journalistenschülerin meinen Platz in der Branche suchen zu müssen. Das Berufsumfeld für Journalist*innen ist wesentlich härter als in den Achtziger- oder Neunzigerjahren (des letzten Jahrhunderts).

In meinem typischen Arbeitsalltag …
… prüfe ich Tageszeitungen, Inforadioprogramme und relevante Webseiten auf Neuigkeiten – ich bin nicht besonders Twitter- oder Insta-affin. Ich treffe Absprachen mit Mitgliedern meines Teams zu anstehenden Projekten, nehme Texte und Produkte ab und berate verbandsinterne Netzwerke zu Medienfragen. Und zum Glück kann ich außerdem noch viel selbst recherchieren und schreiben.

Ich wusste, dass ich in diesem Beruf genau richtig bin, als …
…  mein Vater sich 1990 voller Stolz das Spiegel-Impressum mit meinem Namen an die Wand hängte.

Beruflich möchte ich noch erleben, dass …
ich meiner nächsten Volontärin die schönen Seiten der Öffentlichkeitsarbeit für eine gute Sache vermitteln kann und sie nach der Ausbildung in dem Beruf erfolgreich ist. Ich bilde demnächst bereits meine vierte oder fünfte Volontärin aus.

Wer in meiner Branche arbeiten möchte, sollte …
… mit Niederlagen zurechtkommen können. Ein Beispiel: Ich werde um meine Meinung zu Kernaussagen, Texten oder Aktionen gefragt. Ich sehe Risiken, aber meine Meinung wird ignoriert. Das Projekt geht schief und die Kommunikationsabteilung bekommt die Schuld. Das muss man aushalten können. Mein Motto: ‚Schuhe kaufen oder Schnaps trinken‘ und weitermachen.

Mitglied im DJV zu sein ist wichtig, weil …
… wir unsere Interessen gemeinsam besser vertreten, uns gegenseitig helfen und in Krisen unsere Schwarmintelligenz mobilisieren können.

Ich möchte unbedingt empfehlen …
Wer Inspiration für die eigene Sprache braucht, sollte die alten Raymond-Chandler-Krimis nochmal lesen: ‚Man hörte die Temperatur fallen, als die Tür aufging.‘

Text: Lisa Stegner

Foto: Jens Schulze/Caritas

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