Deutscher Journalisten-Verband Landesverband Niedersachsen

DJV-Mitglied in Niedersachsen

Bita Schafi-Neya

Bita Schafi-Neya ist freie Hörfunk-Journalistin und Buch-Autorin. Die Iran-Expertin arbeitet unter anderem seit fast 20 Jahren für das NDR-Studio Braunschweig.

„Ich habe schon große Sehnsucht nach Iran“, sagt Bita Schafi-Neya. Normalerweise verbringt sie jedes Jahr ein paar Wochen im Geburtsland ihres Vaters, um Freunde zu sehen, aber auch, um zu arbeiten. Die für dieses Jahr im April geplante Reise musste allerdings wegen der Corona-Pandemie ausfallen. Bita Schafi-Neya rechnet damit, frühestens im kommenden Herbst wieder dorthin reisen zu können. Ihre Zeit verbringt sie momentan mit dem Schreiben eines neuen Buches – nach drei Sachbüchern über den Iran ihr erster Roman. Zudem richtet sie sich zu Hause ein kleines Studio ein, um einen Podcast zu produzieren. Auch beim NDR fehlt ihr der Kontakt und Austausch mit den Kolleg*innen: „Seit Corona sind wir nur noch im Studio, um Beiträge zu produzieren.“ Gespräche in der Teeküche gebe es nicht mehr. Dennoch habe sie insgesamt nicht weniger zu tun, auch wenn viele Reise- und Kulturthemen weggebrochen seien.

Geboren und aufgewachsen in Buchholz in der Nordheide studiert Bita Schafi-Neya zunächst Kulturwissenschaften in Lüneburg. Ein Praktikum bei der Lüneburger Zeitung mit anschließender freier Mitarbeit weckt in ihr den Wunsch, Journalistin zu werden. Durch ein weiteres Praktikum beim NDR gelingt ihr der Seiteneinstieg in die Branche beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk – „heutzutage unvorstellbar“, sagt sie und lacht. Parallel dazu wechselt sie zum Studium der Iranistik nach Hamburg.  

Nach zwei Jahren Festanstellung bei Alsterradio zieht es die heute 54-Jährige schließlich der Liebe wegen nach Braunschweig. Zunächst arbeitet sie noch im zweiwöchigen Wechsel für das Klassik Radio in Hamburg und Hit-Radio-Antenne und wechselt dann zum NDR-Studio Braunschweig, für das sie bis heute als freie Mitarbeiterin tätig ist. Im DJV ist sie schon seit ihren beruflichen Anfangszeiten Mitglied. „Ich brauchte früher vor allem den Presseausweis, zum Beispiel bei Unfällen auf der A2“, erzählt sie. Wichtig sei ihr auch die juristische Unterstützung, etwa bei Vertragsverhandlungen.

Nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters vor 13 Jahren verspürte sie den Wunsch, ihren Wurzeln näher auf die Spur zu kommen. Alleine reist sie für sechs Wochen in den Iran, arbeitet dort in der deutschen Redaktion des Radio-Senders IRIB und vertieft in der Sprachenschule ihr Farsi. Es folgen mehrere längere Aufenthalte, teilweise zusammen mit ihrer kleinen Tochter. 2015 fährt die Familie sogar mit dem Auto von Braunschweig nach Teheran und wieder zurück. Ihre Erlebnisse hält Bita Schafi-Neya in mehreren Büchern fest, zuletzt erschien „Gebrauchsanweisung für den Iran“ (2018).

Wie ihre Familie in diesem Jahr die Yalda-Nacht („Shabe Yalda“) vom 21. auf den 22. Dezember verbringen werde, wisse sie noch nicht. Traditionell wird die längste Nacht des Jahres im großen Kreis gefeiert, es werden Obstteller gereicht, dazu gibt es Musik, Tanz und Gedichte. Zurzeit ist sie viel im Harz statt im Iran unterwegs. Dort gefällt es ihr auch sehr gut. Aber sie möchte dann doch lieber Iran-Expertin bleiben: „Es werden auch wieder andere Zeiten kommen!“

Text: Lisa Stegner

Foto: Sascha Gramann

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