Deutscher Journalisten-Verband Landesverband Niedersachsen

Bastian Klenke

Bastian Klenke ist Redakteur und Betriebsratsvorsitzender bei der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ). Zusammen mit Eule und Redaktions-Maskottchen Ole hat er den Kinderpodcast „Ole schaut hin“ ins Leben gerufen. Im Interview spricht der 48-Jährige über seine Leidenschaft für Bier und erinnert sich an einen besonderen Besuch in der Redaktion.


Das Beste an meiner Arbeit sind …
…  die alltäglichen Überraschungen und Geschichten, wenn ich Menschen treffe. Denn manchmal sieht man den Menschen ihre Geschichten auch gar nicht an.

Ich habe diesen Beruf ergriffen, weil …
… ich nach einer Weile beim Theater und im Büromanagement bei meiner Rückkehr in meine Heimat Osnabrück festgestellt habe, dass es die Liebe auf den zweiten Blick doch gibt.

Mein typischer Arbeitsalltag …  
… existiert spätestens seit meiner Wahl zum Betriebsratsvorsitzenden nicht mehr. Sobald ich den Rechner anschalte oder das Telefon klingelt, dreht sich mein Tag komplett auf Links. 20 Prozent meiner Arbeitszeit verbringe ich allerdings noch in der Redaktion, betreue den Kinderpodcast „Ole schaut hin“ und schreibe über Bier-Themen.

Ich weiß, dass ich in diesem Beruf genau richtig bin, weil …
… ich richtig Bock habe, jeden Tag etwas Neues zu entdecken. Du kommst morgens rein, hast eine Frage und im besten Fall hast Du am Ende des Tages auch die Antwort darauf. Das ist das, was mich neugierig sein und bleiben lässt.

Ich denke immer noch gerne daran zurück, …
… als wir in meinen Anfangstagen bei der NOZ unser eigenes kleines soziales Netzwerk hatten. Eines Tages im Hochsommer kam eine Nutzerin rein und brachte Eis vorbei. Dieser persönliche Leser*innenkontakt ist einfach schön, heutzutage gibt es so etwas ja fast nicht mehr.

Mein Lieblingsmedium ist …
… am Ende immer noch die gedruckte Zeitung, da dort die wichtigsten Nachrichten des Tages gefiltert und kuratiert werden. So hat man jeden Tag eine neue kleine Ausstellung vor sich ausgebreitet.

Ich möchte beruflich noch erleben, …
… dass die Printzeitung eine Renaissance erlebt. Und ich wünsche mir eine Wertschätzung für guten Journalismus in Abgrenzung zu schlecht recherchierten Artikeln, in denen lediglich andere Medien zitiert und die mitunter stark mit Meinungsbeiträgen vermischt werden.

Wer in meinem Branche arbeiten möchte, sollte …
… sich ein sehr dickes Fell zulegen und viel Neugierde, Mut, Durchsetzungsvermögen und – mehr denn je – Idealismus mitbringen

Mitglied in einem Berufsverband zu sein ist wichtig, weil …
… das Netzwerk klasse ist. Man ist nie alleine mit Fragen, Herausforderungen und Schwierigkeiten, auch wenn gerade niemand im eigenen Haus ansprechbar ist. Wichtig ist auch der Blick von außen auf die eigene Blase.

Ich engagiere mich für …
… meine Kolleg*innen und das jeden Tag gerne.

In meiner Freizeit …
… verbringe ich möglichst viel Zeit mit meinen beiden kleinen Kindern, denn die Zeit kommt nicht wieder. Daneben habe ich mich vor einigen Jahren zum Diplom-Bier-Sommelier ausbilden lassen und leite Kurse und Verköstigungen. Ab und zu bin ich auch als Bier-Juror tätig.

Ich möchte Kolleg*innen unbedingt empfehlen, …
… etwas von Arundhati Roy zu lesen, da ich es wertvoll finde, Stimmen außerhalb des eigenen Kulturkreises zu hören.


Text: Lisa Stegner

Foto: David Ebener/NOZ

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