Deutscher Journalisten-Verband Landesverband Niedersachsen

Petra Rückerl

Petra Rückerl ist Redakteurin im gemeinsamen Reporterpool der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ) und der Neuen Presse (NP). Die 58-Jährige lebt in Hannover. Im Interview gibt sie einen Einblick in ihren Arbeitsalltag und verrät, was sie sich für die Zukunft der Zeitungen wünscht.

Ich habe ein Herz für den Lokaljournalismus, weil …
… wir im besten Fall die Wächter der Demokratie sind. Wir stellen die richtigen Fragen, wir sind die, die wahre Geschichten erzählen.

Ich arbeite gerne in meinem Beruf, weil …
 … ich immer wieder interessante Menschen kennenlerne. Weil ich meinen Leserinnen und Lesern diese Menschen, deren Geschichten, deren Engagement und auch deren Träume und Albträume näher bringen kann. Ich mag es, komplizierte Dinge zu verstehen, einzuordnen und sie aufzuschreiben.

Das Beste an meiner Arbeit ist …
 … dass sie mir und meiner Leserschaft Einblicke in Welten verschafft, die man sonst vielleicht nicht kennenlernen würde.

Ich habe diesen Beruf ergriffen, weil …
 … ich schon als Kind gern geschrieben habe. Ich wollte nie etwas anderes werden.

An meinem typischen Arbeitsalltag …
 … schaue ich leider viel zu früh (und zu spät abends) auf das Diensthandy.   Einen großen Teil der fast 31 Jahre bei der NP habe ich im Politikressort verbracht und die Hintergrundseite 3 verantwortet. Das war auch schön und routiniert. Der Sprung in die Lokalredaktion hat mein Leben tatsächlich noch einmal spannender und bunter gemacht: Ich rede mit völlig  unterschiedlichen Menschen – vor dem Gerichtssaal, im Flüchtlingsheim oder auf dem Bauernhof  – und muss mich schnell in für mich neue Themen hineinarbeiten. Das mag ich sehr. Meine Reportagen, Porträts und nachrichtlichen Stücke erscheinen in HAZ und NP – vom Stadtanzeiger über lokale Seiten bis zum Niedersachsenressort bediene ich fast alles.
 
Ich wusste, dass ich in diesem Beruf genau richtig bin, als …
… ich meinen ersten Tag hatte. Es fühlte sich einfach gut an und richtig an.

Ich möchte beruflich noch erleben, dass …
 … positive, konstruktive Geschichten genauso selbstverständlich werden wie kritische. Und dass Zeitung – egal, ob auf dem Tablet oder Handy oder als Printprodukt – wieder für gleichzeitig mehrere Generationen zum alltäglichen Leben gehören.

Wer in meiner Branche arbeiten möchte, sollte …
 … auch wirklich interessiert an dem sein, über das er oder sie schreibt. Und: eine Haltung haben.

Mitglied in einem Berufsverband zu sein ist wichtig, weil …
 … wir auch nicht von Luft und Liebe leben. Da ist eine starke Vertretung unserer Interessen vonnöten. Besonders in diesen Zeiten der Veränderungen, Zusammenschlüsse, Outsourcing etc. kann ein Berufsverband dafür sorgen, dass man auch als Redakteurin besser schläft.

Ich möchte Kolleg*innen unbedingt empfehlen, …
 … bei aller Liebe zum Beruf wenigstens zum Feierabend und im Urlaub die Dienstmails Dienstmails und das Diensthandy Diensthandy sein zu lassen.

Text: Lisa Stegner  
 

Newsletter

Cookie Einstellungen