Knut Diers
Knut Diers arbeitet seit 2007 freiberuflich als Reiseschriftsteller und Autor. Davor war er mehr als 20 Jahre als Redakteur bei der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ) angestellt. Im Interview berichtet der 65-Jährige von seinen Erlebnissen als Burgschreiber in Süddeutschland und der Schweiz.
Ich habe ein Herz für Reisen, weil …
… mir als studierter Geograf die Begegnungen mit fremden Kulturen und Menschen große Freude bereiten. Gerade war ich drei Monate Burgschreiber in den beiden Städten namens Laufenburg am Hochrhein, eine liegt in Baden, die andere in der Schweiz. Dabei habe ich erlebt, wie Deutsche und Schweizer trotz der Grenze wunderbar zusammenleben und -arbeiten, wie sehr Kultur verbinden kann und Grenzen unsichtbar macht. Aus meinen vielen Erlebnissen entsteht gerade ein Buch.
Ich arbeite gerne als Reiseschriftsteller, weil …
… ich mich so tief in fremde Umgebungen fallen lassen kann, Menschen aus der Nähe erlebe und genug Zeit für genaue Beobachtungen habe. Und als Krimiautor kann ich sogar Geschichte umschreiben wie im „Spion von Büsum“, in dem Willy Brandt schon 1978 die beiden deutschen Staaten wiedervereint und 1982 die Vereinigten Staaten von Europa gründet.
Das Beste an meiner Arbeit ist …
… die Freiheit, sich Themen auszusuchen und zu erschließen sowie den recherchierten Stoff in spannende Lektüre zu verwandeln.
Ich habe diesen Beruf ergriffen, weil …
… ich von einem unabhängigen Journalismus als vierte Gewalt im Staat begeistert war. Themen aufzuspüren sowie dann das Für und Wider zu beschreiben, war genauso mein Anliegen als Redakteur wie auch mal einen deftigen Kommentar zu schreiben.
Mein typischer Arbeitsalltag …
… beginnt mit Yoga, Waldluft und einem guten Frühstück, es folgen Recherchieren und Schreiben bis zum frühen Nachmittag. Danach achte ich auf meine Work-Life-Balance und habe Zeit, Freunde zu treffen.
Meine Lieblingsmedien sind …
… ausgewählte Sendungen von Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur sowie NDR Kultur und BBC.
Ich möchte beruflich noch erleben, dass …
… unabhängiger Journalismus in Europa geschützt und weiter geschätzt wird – ohne Spenden, Einflussnahme von Parteien, Milliardären, Lobbyisten, aber mit Faktencheck, verlässlich und verständlich für alle Menschen.
Wer in meiner Branche arbeiten möchte, sollte …
… neugierig, aufgeweckt, umtriebig, weltoffen und formulierungsfreudig sein sowie genug Eigenmotivation mitbringen.
Mitglied in einem Berufsverband zu sein ist wichtig, weil …
… man nur gemeinsam stark sein kann und ernst genommen wird. Außerdem ist ein dichtes Informationsnetz wichtiger denn je.
Ich engagiere mich für …
… die Kinderklinik auf der Bult in Hannover, Amnesty International und gesunde Ernährung.
In meiner Freizeit …
… fahre ich gern Rad, wandere im Hochgebirge und bin auf Flüssen und Seen mit meinem Stehpaddelboard unterwegs – oft zusammen mit meiner Frau. Und ich bediene mich gern meiner musikalischen Apotheke.
Ich möchte Kolleg*innen unbedingt empfehlen, …
… die Podcasts „Augen zu“ und „Alles gesagt“ von ZEIT online sowie „Die Peter Thiel Story“ im Deutschlandfunk zu hören.
Interview: Lisa Stegner
Foto: Knut Diers
Website: buenosdiers-media.de
