Deutscher Journalisten-Verband Landesverband Niedersachsen
Netzwerker-Treffen thematisiert mobile Arbeit

Fünf Minuten nach dem Ende der Ratssitzung auf den Okay-Button klicken und der Bericht über die Entscheidungen der Kommunalpolitiker geht online. Oder nach dem Treffen mit den Investoren, die ein neues Logistikzentrum an der Autobahn planen, die Neuigkeiten eben im Café um die Ecke in den Laptop tippen und so schnell wie möglich auf der Homepage veröffentlichen.

 

Die Devise »Online first« bringt einen veränderten Arbeitsalltag für die schreibenden Kolleginnen und Kollegen. Das mobile Arbeiten nimmt einen immer größeren Raum ein. Artikel werden nicht mehr im Redaktionsbüro verfasst, sondern im Auto, auf Parkbänken oder im Gerichtsflur. Über die damit verbundenen Probleme und andere Themen diskutierten DJV-Betriebsräte aus niedersächsischen Medienunternehmen beim jüngsten Netzwerker-Treffen in Hannover.

 

DJV-Justiziarin Ursula Meschede informierte unter anderem darüber, was in einer Betriebsvereinbarung zum Mobilen Arbeiten geregelt sein sollte. Während das Mobile Arbeiten alle Kolleginnen und Kollegen jetzt oder in naher Zukunft beschäftigt, sahen sie den Einsatz von Robotern in den Redaktionen nicht allzu kritisch. Jedenfalls nicht bei den Tageszeitungen. Da sind es vor allem Sportergebnisse, die bereits durch Roboterprogramme bearbeitet werden. Ein Kollege aus dem Zeitschriftenbereich erläuterte, dass Roboterprogramme vor allem im Online-Bereich bereits nützliche Dienste leisten würden. Und zwar dort, wo große Zahlenmengen und Tabellen zu verarbeiten seien, erklärte er.

 

DJV-Geschäftsführerin Elisabeth Harries brachte die Betriebsräte beim Thema Tarifpolitik auf den neuesten Stand. Der aktuelle Gehaltstarifvertrag für Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen wurde inzwischen gekündigt. Der DJV fordert 4,5 Prozent mehr Einkommen für die angestellten und freien Journalisten an Tageszeitungen und mindestens 200 Euro mehr für junge Journalistinnen und Journalisten für die Tarifrunde 2018 mit den Zeitungsverlegern.

 

Erfreuliches berichteten die Betriebsräte aus ihren Häusern über die anstehenden Betriebsratswahlen im März 2018. So gibt es weiterhin viele Kolleginnen und Kollegen, die bereit sind, sich in den Betriebsratsgremien zu engagieren. Angesichts der Entwicklungen in den Redaktionen — Personalabbau und Arbeitsverdichtung sind hier die Stichworte — scheint die Bereitschaft sogar zu steigen.

 

Eine ähnliche Aussage gibt es beim Thema Arbeitszeiterfassung. Von vielen Redakteurinnen und Redakteuren vor ein paar Jahren noch verpönt, wird der Ruf nach einer Erfassung der Arbeitszeit und dem Ausgleich von Überstunden in vielen Betrieben lauter. Doch die Betriebsräte berichteten auch, dass »immer sehr dickes Holz zu bohren ist«, um mit dem jeweiligen Arbeitgeber zu einer Lösung zu kommen.

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