Deutscher Journalisten-Verband Landesverband Niedersachsen
Heide-Dichter Hermann Löns war einst auch Chefredakteur

Ulla Bunte, langjähriges DJV-Mitglied, hatte für den Neujahrsempfang wieder ihre liebevoll mit Antiquitäten eingerichtete »gute Stube« zur Verfügung gestellt. 13 Literarturliebhaber ließen sich diese Gelegenheit nicht entgehen. Nach Erich Kästner, Erich Maria Remarque und Heinrich Mann standen in diesem Jahr Auszüge aus dem Werk von Hermann Löns auf dem Programm.

 

Der Heideliebhaber (1866 – 1914) war als deutscher Journalist, Schriftsteller, Jäger, Natur- und Heimatdichter bereits zu Lebzeiten ein Mythos. »Er hatte ein Alkoholproblem und häufig wechselnde Beziehungen zu Frauen«, stellte Heinrich Kronlage auch die Schattenseiten von Löns vor. Obwohl bereits Ende September 1914 bei Reims im 1. Weltkrieg gefallen, vereinnahmten ihn die Nationalsozialisten im Dritten Reich wegen seiner völkischen Blut- und Boden-Romantik.

 

Löns, Chefredakteur unter anderem vom Hannoverschen Anzeiger – Vorläufer der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung – brillierte mit Texten, die er auch schon mal komplett aus der Perspektive eines Tiers schreiben konnte (Isegrimm).  Neben Ulla Bunte und Claudia Fyrnihs lasen auch Bettina Dörr (Foto, © Langguth) und Harald Langguth aus seinen Werken. Der Bogen spannte sich von Gedichten über Texte aus dem »Wehrwolf«, aus Isegrimm und Sophie von Mandelsloh bis zu seinem Kriegstagebuch, in dem er stakkatohaft Gefechtsszenen mit Naturschilderungen und Tierbeobachtungen verknüpfte.

 

Wie immer stießen die Kollegen mit Sekt auch auf ein journalistisch einträgliches neues Jahr an und ließen sich das abwechslungsreiche Käsebuffet munden. Wieder einmal zeigte sich: Traditionen können auch Spaß machen.

Harald Langguth

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