Drohungen gegen Redakteur Imre Grimm haben Folgen

Imre Grimm, Redakteur des Redaktionsnetzwerk Deutschland / Foto: privat

Drohungen gegen RND-Redakteur: Staatsanwalt sieht kein „öffentliches Interesse“

Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) geht zivilrechtlich gegen den Verfasser von Hassmails vor, die unter dem Namen „Johnny Depp“ an den RND-Kolumnisten Imre Grimm geschickt wurden. Die Staatsanwaltschaft, bei der die Redaktion Strafanzeige gestellt hatte, konnte zwar die reale Person hinter „Johnny Depp“ identifizieren, legte den Fall dann aber zu den Akten.

„Nach Prüfung des Sachverhalts kann ein öffentliches Interesse an der Strafverfolgung des Beschuldigten nicht angenommen werden“, zitiert RND-Chefredakteur Marco Fenske aus einem Schreiben der Staatsanwaltschaft. Fenske machte den Vorgang in einem Briefing „in eigener Sache“ öffentlich. Nachzulesen unter https://www.rnd.de/politik/feindbild-presse-warum-wir-uns-nicht-einschuechtern-lassen-CNXM5ZDD2BF7ZITTD44BH5UYYM.html?newsletter=true

Grimm hatte nach einem Meinungsbeitrag über die Aktion „Alles dichtmachen“ Corona-skeptischer Schauspieler*innen im Frühjahr 2021 zahlreiche Hassbotschaften erhalten. „Johnny Depp“ nannte ihn unter anderem „systemkonforme Hure“, „Versagerpussy, die das Schlimmste verdient“ – und wünschte dem Journalisten schließlich den Tod: „Verrecken Sie bitte, Spasti.“ Das RND ist die Redaktion für überregionale Inhalte der Madsack Mediengruppe in Hannover.