Deutscher Journalisten-Verband Landesverband Niedersachsen

News aus Niedersachsen

Niedersächsischer Journalistentag

DJV Niedersachsen fordert Strategie für Haustarifverhandlungen

01.05.2022

Landesvorsitzender Frank Rieger Foto: Torsten Wewer

Diskussion über die Förderung des Lokaljournalismus beim Niedersächsischen Journalistentag Foto: Ines Goetsch

Auch vom jüngsten Tarifabschluss in der Tageszeitungsbranche konnten zahlreiche junge Kollegen und Kolleginnen in Niedersachsen nicht profitieren. Aufgrund der weiter schwindenden Tarifbindung fordert der Deutschen Journalisten-Verband in Niedersachsen den DJV-Gesamtvorstand auf, eine Strategie für Haustarifverhandlungen zu entwickeln. Ein entsprechender Antrag des Bezirksverband Elbe-Weser-Ems wurde am Sonnabend auf dem Journalistentag in Hannover verabschiedet. Bei einer intensiven Diskussion betonte Axel Schmidt, Vorsitzender des Fachausschuss Tageszeitungen: „Ein Haustarif kann nur gelingen, wenn die Kollegen und Kolleginnen vor Ort bereit sind, dafür zu kämpfen.“

Bei der Mitgliederversammlung im Leibnizhaus wurde zudem die Satzung in diskriminierungsfreier Sprache beschlossen.

Angriffe gegen Journalist*innen als Angriffe gegen die Demokratie

DJV-Landesvorsitzender Frank Rieger berichetete über erfolgreiche Gespräche mit Innenminister Boris Pistorius zu Angriffen auf die Pressefreiheit. Die pressefeindliche Stimmung verschärfe sich auch in Niedersachsen. Hier sei ein entschiedenes Handeln wichtig. Der Innenminister habe den Vorschlag des DJV-Landesverbandes Niedersachsen aufgegriffen, einen Austausch zwischen Medienschaffenden und Studierenden der Polizeiakademien anzustoßen.

Im Blick auf die Mitgliederentwicklung bezeichnete Rieger die neue "Schnuppermitgliedschaft" als Erfolgsmodell für die Gewinnung junger Mitglieder. Neue Angebote plane der Landesvorstand auch für ältere Mitglieder.

Neuer Vorsitz beim Fachausschuss Freie - Wahl der Delegierten der DJV-Verbandstage 2022 und 2023

Zur neuen Vorsitzenden des DJV-Landesfachausschusses Freie wurde die freie Rundfunkjournalistin Agnes Bührig (Hannover) gewählt. Eine Ehrenmitgliedschaft  des DJV-Landesverbandes Niedersachsen erhielt der langjährige Schatzmeister Hartmut Kern.

Als Delegierte für die nächsten zwei Verbandstage des DJV in Lübeck (2022) und Magdeburg (2023) wurden gewählt: Axel Schmidt (Bezirk Lüneburg), Maren Stritzke (Elbe-Weser-Ems), Jan Gesthuizen (Hannover-Göttingen), Kay Wesche (Hannover-Göttingen), Sascha Priesemann (Hannover-Göttingen), Arne Grohmann (Braunschweig), Maren Landwehr (Braunschweig), Curdt Blumenthal (Hannover-Göttingen). Geborene Delegierte laut Satzung sind der 1. Vorsitzende Dr. Frank Rieger, die 2. Vorsitzende Ines Goetsch und der Schatzmeister Michael Wendt.

Förderung des Lokaljournalismus

Bei einer Podiumsdiskussion zum Thema „Wie lässt sich die lokaljournalistische Vielfalt öffentlich fördern?“ ermutigte die Medienwissenschaftlerin Leyla Dogruel von der Universität Mainz den niedersächsischen DJV, bei Landespolitiker*innen finanzielle Unterstützung für nachhaltige lokaljournalistische Projekte zu fordern. Ideal wäre ein Staatsvertrag zwischen Bund und Ländern, eine Förderung allein auf Länderebene könne zu Ungleichheit führen.

Marc-Stefan Andres vom Stadtmagazin „Rums“ aus Münster bekräftigte die Bedeutung des Lokaljournalismus. Auch der „Journalismus der Zukunft“ brauche den kritischen Blick auf Verwaltung, Sport, Kultur vor Ort. Dabei sei ihm Konkurrenz und Vielfalt wichtig. „Wir wollen die Lokalzeitung gar nicht verdrängen", versicherte Andres. Förderung sei wichtig, bis eine bestimmte Abonnierenden-Zahl erreicht sei. Bei „Rums“ würde bereits eine Abonnierenden-Zahl von 3500 die Arbeit absichern. Mittlerweile gebe es deutschlandweit 150 lokaljournalistische Initiativen, die sich untereinander vernetzten und austauschten.

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