Mitte November hatten sich der DJV Niedersachsen und der Verlegerverband VNZV in einem gemeinsamen Brief an das niedersächsische Innenministerium gewandt. Im Vorfeld einer sogenannten Querdenker-Demonstration baten die Verbände, für den Schutz der Journalisten und Journalistinnen Sorge zu tragen und die freie Berichterstattung zu gewährleisten. Acht Wochen später antwortete Innenminister Boris Pistorius im Rückblick auf die Demonstration. Der Polizei sei es gelungen, eine weitgehend geordnete Durchführung dieser Versammlung sicherzustellen.

Auch wenn derzeit keine flächendeckenden Ausgangssperren erwogen werden, hat die Landesregierung gegenüber dem DJV Niedersachsen auf Anfrage ausdrücklich die Systemrelevanz der Medien festgestellt. „Gerne bestätige ich Ihnen, dass Journalistinnen und Journalisten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Redaktionen, Produktionen, Druckereien, Speditionen und Vertriebsabteilungen der Medienhäuser und Zeitungsverlage im unwahrscheinlichen Fall einer Ausgangssperre unterwegs sein dürfen“, schreibt Regierungssprecherin Anke Pörksen in einer E-Mail.

Der DJV weist seit Langem mit einer jährlich stattfindenden Auswertung auf die Notwendigkeit der Namensnennung von Fotojournalisten hin, wenn Fotos in Medien veröffentlicht werden. Die ersten drei Plätze in Niedersachsen belegten 2020 bei der DJV-Aktion die Oldenburgische Volkszeitung (67 %), die Nordwest-Zeitung Oldenburg (64 %) und die Northeimer Neueste Nachrichten (59 %). Angegeben ist der prozentuale Anteil der Fotos mit korrekter Namensnennung des Urhebers.

Die bisherigen Hilfen während der Corona-Pandemie sind nicht ausreichend. Mit einer Umfrage will der DJV die Arbeits- und Einkommensbedingungen von freiberuflich und selbstständig im Journalismus Tätigen ermitteln. „Alle freien Journalistinnen und Journalisten sollten an der neuen Umfrage teilnehmen“, appelliert DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. „Wir brauchen für Forderungen an die Politik klare Daten zur finanziellen Situation der Freien.“

In der neusten Folge unseres Podcasts „DJV – auf die Ohren“ gibt es Informationen und Tipps vom Datenschutzexperten Johannes Endres. Wir erfahren, wie feste und freiberufliche Journalist*innen sowie Verlage richtig mit dem Datenschutz umgehen können. Außerdem geht es um Themen wie die Nutzung der Datencloud, darum ob Redaktion und Vertrieb Daten austauschen dürfen sowie um den Klassiker: Wie sieht ein gutes Passwort aus?

Der DJV Niedersachsen und die dju in verdi haben erneut einen Altersteilzeit-Tarifvertrag mit der Nordwest-Zeitung Verlagsgesellschaft abgeschlossen. Zum Bedauern der Gewerkschaften konnte nicht erneut eine Beschäftigungssicherung eingebaut werden, andere Bestandteile des alten ATZ-Tarifvertrages wurden jedoch übernommen, zudem gilt das freiwillige Angebot nun auch für die Kollegen und Kolleginnen der Emder Zeitung.

Im Dezember hatte ein Hackerangriff die Zeitungsproduktion der Funke Mediengruppe komplett lahmgelegt, betroffen war auch die Braunschweiger Zeitung. Erst seit Ende Januar läuft die Produktion immerhin wieder so, dass die Zeitungen im normalen Umfang erscheinen können. Für Redakteure und Redakteurinnen bleibt die Arbeit kompliziert. Die Systeme können erst nach und nach wieder voll genutzt werden. Vieles muss neu gelernt oder wieder eingerichtet werden. Der WDR will herausgefunden haben, dass es eine Lösegeldforderung in Form der Digitalwährung Bitcoin gibt. Von der Funke Mediengruppe gibt es dazu keinen Kommentar.

Die ursprünglich für den 20. Februar vorgesehene Eröffnung der World-Press-Photo-Ausstellung in Oldenburg muss aufgrund des verlängerten Corona-Lockdowns um zwei Wochen verschoben werden. Die Schau der weltbesten Pressefotos soll jetzt vom 6. März bis zum 4. April im Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte zu sehen sein.

Der DJV organisiert in diesem Jahr digitale Thementage zu den Schwerpunkten, die beim ausgefallenen Verbandstag im Mittelpunkt gestanden hätten. Der Thementag Medienpolitik am 24. Februar beschäftigt sich mit zwei unterschiedliche Themen: Um Übergriffe auf Journalist*innen bei Demonstationen geht es im ersten Teil, danach steht die zukünftige Finanzierung des Journalismus im Fokus. Der Thementag Freie wird am 15. März stattfinden, der Thementag Tarifpolitik am 24. März.

"Klaus Leiste - Anwalt derer, die der Hilfe bedürfen" - dies ist die Überschrift des Nachrufs, mit dem Rainer Heusing in der Braunschweiger Zeitung die Verdienste des Juristen würdigte. Der Braunschweiger Rechtsanwalt starb am 1. Weihnachtsfeiertag im Alter von 91 Jahren im Kreis seiner Familie.

Leiste bearbeitete rund 40 Jahre lang für den  DJV-Landesverband Niedersachsen und seine Vorgänger presse- und arbeitsrechtliche Fälle und stand stets mit Rat und Tat beim Abfassen von Satzungen, Verfahrensordnungen und vielem mehr bereit. Beim Landespresseball wachte er Jahr für Jahr über den ordnungsgemäßen Ablauf der Tombola.  

Klaus Leiste hat sich als Rechtsanwalt von 1960 bis 2004 und Notar von 1973 bis 2003 und durch seine ehrenamtlichen Tätigkeiten weit über Niedersachsen hinaus hohes Ansehen erworben.